Reiserückgang aus Europa in die USA trifft Anbieter individueller Unterkünfte

Europäische Besucherzahlen in den USA brechen im März drastisch ein: Was bedeutet das für Reisende mit einem Faible für außergewöhnliche Unterkünfte?

Laut aktuellen Daten des National Travel and Tourism Office (NTTO) der Vereinigten Staaten verzeichnete der Tourismus aus Europa in die USA im März 2024 einen deutlichen Rückgang – satte 17 % weniger Besucher im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen legen nahe, dass sich Reisegewohnheiten spürbar ändern, was sowohl für Reiseanbieter als auch Konsumenten – insbesondere jene, die sich für individuelle und außergewöhnliche Unterkünfte interessieren – von Bedeutung ist. Der gesamte internationale Besucherverkehr ist um 9 % gefallen, was auf breitere globale Entwicklungen hinweist.

Quelle: Forbes, April 2025

1. Kernfakten im Überblick

  • Rückgang der europäischen Einreisen in die USA im März um 17 % im Vergleich zum Vorjahr.
  • Gesamtzahl internationaler Besucher rückläufig – minus 9 % im Vergleich zu März 2023.
  • Schwächere Buchungen für Sommer 2024 zeichnen sich ab.
  • Airlines melden rückläufige Buchungstrends von Langstreckenverbindungen nach Nordamerika.
  • Starke Konkurrenz durch aufstrebende asiatische Destinationen und Werteverfall des Euro gegenüber dem US-Dollar wirken abschreckend.

Insbesondere Reisende mit besonderen Ansprüchen – etwa auf individuelle Boutique-Hotels, architektonisch außergewöhnliche Airbnbs oder nachhaltige Unterkünfte außerhalb der klassischen Touristenzentren – agieren künftig deutlich preissensibler. Diese Zielgruppe plant Reisen bewusster und wählt zunehmend alternative Reiseziele.

2. Weitere Perspektiven: Was sagen andere Quellen?

Ergänzend zu Forbes berichtete auch das U.S. Travel Association in ihrem Travel Trends Index für das erste Quartal 2024 über eine Stagnation im internationalen Tourismus. Gründe liegen unter anderem darin:

  • Verlängerte Wartezeiten auf US-Visa insbesondere bei europäischen Touristen.
  • Träge wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone.
  • Neue Reiseangebote innerhalb Europas wirken kurzfristig verführerischer.

Laut einer Studie der European Travel Commission bevorzugten europäische Touristen im Frühjahr 2024 vermehrt Reiseziele innerhalb Europas, die mit dem Zug erreichbar sind. Paris, Lissabon und Athen verzeichnen dabei gesteigerte Nachfrage. Dies weist auf einen strukturellen Wandel hin, der auch neue Chancen für Anbieter individueller Unterkünfte in Europa und Nordamerika mit sich bringt.

3. Was bedeutet das für Reisende aus Indien – und für die Hospitality-Branche?

Indien zählt zu den wenigen Märkten, in denen die Reiselust in die USA nicht zurückging – im Gegenteil: Im ersten Quartal 2024 stieg die Besucherzahl indischer Touristen in den USA um knapp 12 % im Vergleich zu 2023. Das birgt Potenziale für alle, die in diesem Markt aktiv sind – etwa durch:

  • Anpassung von Marketingstrategien nachhaltiger Unterkünfte an indische Präferenzen.
  • Zusätzliches Angebot außergewöhnlicher Übernachtungsmöglichkeiten speziell auf indische Zielgruppen zugeschnitten (vegetarische Optionen, mehrsprachige Guides etc.).
  • Stärkere Positionierung im Bereich „Slow Travel“ – ein Trend, der auch unter indischen Reisenden wächst.

Für europäische Anbieter kann es lohnend sein, sich stärker auf den wachsenden indischen Outbound-Markt zu fokussieren – besonders jene, die sich im Bereich Boutique-Hotels, Glamping oder Eco-Lodges positioniert haben.

4. Handlungsempfehlungen für Anbieter außergewöhnlicher Unterkünfte

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen empfiehlt es sich, auf diese vier Leitlinien zu achten:

  • Marktanpassung: Nicht nur europäische, sondern vermehrt internationale Gäste ansprechen – besonders aus dynamischen Märkten wie Indien oder Brasilien.
  • Produktdifferenzierung: Angebot und Ausstattung an neue budge-sensitive, aber erlebnishungrige Zielgruppen anpassen (z. B. Tiny Houses, Baumhäuser, schwimmende Hotels).
  • Digitale Reichweite erhöhen: Plattformen nutzen, die kulturübergreifend kommunizieren – wie Airbnb, Booking.com oder lokale OTA-Plattformen.
  • Visa- und Planungsbarrieren kommunizieren: Gästen frühzeitig Infos über Visa- oder Reiseanforderungen geben – Reisefrust vermeiden.

Fazit

Der Rückgang europäischer Besucher in den USA ist ein Symptom wechselseitiger Krisenwirkungen: Inflation, geopolitische Unsicherheit und ein verändertes Wertebewusstsein bei Reisenden. Anbieter touristischer Produkte – insbesondere im Premium- und Nischenbereich – sollten diese Verschiebungen ernst nehmen und ihre Marketing- und Angebotsstrategie rechtzeitig anpassen. Die Nachfrage nach authentischen Unterkünften besteht weiterhin – allerdings muss sie stärker lokalisiert, individualisiert und preislich attraktiver gestaltet werden. Gleichzeitig ergibt sich ein strategisches Chancenfeld im süd- und südostasiatischen Raum, insbesondere unter indischen Reisenden mit wachsendem Interesse an kulturell und architektonisch interessanten Reiseformen.

Quelle: Forbes, April 2025

Zusammenfassung der Erkenntnisse

  • Europäische Reisen in die USA sanken im März um 17 % – größter Rückgang seit Jahren.
  • Gründe: Wirtschaftliche Unsicherheit, teurer US-Dollar, langfristige Visa-Probleme.
  • Zunehmender Fokus von Reisenden auf lokale, nachhaltige und kulturell tiefere Reiseoptionen.
  • Indische Reisende bilden eine wachstumsstarke Zielgruppe für den US-Markt und für außergewöhnliche Unterkünfte weltweit.
  • Für Anbieter individueller Übernachtungskonzepte wichtig: Jetzt auf digitale Sichtbarkeit, Erlebnisqualität und kulturelle Vielfalt setzen.

Hinweis: Die verwendeten Daten und Analysen basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen der U.S. Travel Association und des Forbes-Artikels: Forbes, April 2025. Die Inhalte dieses Beitrags dienen der allgemeinen Information und bilden keine Rechts- oder Investmentberatung im engeren Sinne.

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Der von den ???

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Leidenschaftlich gerne reise ich, am liebsten an außergewöhnlichen Orte wie z.B. nach Island. Meine Inspirationen für die Texte beruhen meistens auf eigenen Erfahrungen

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